Beschreibung
Vril
Im Mittelpunkt des Romans steht ein junger, wohlhabender Reisender (der Erzähler), der zufällig in eine unterirdische Welt gerät, die von Wesen bewohnt wird, die sich Vril-ya nennen. Der Held findet bald heraus, dass die Vril-ya Nachfahren einer vorsintflutlichen Zivilisation sind, die in einem Netz unterirdischer, durch Tunnel verbundener Höhlen leben. Es handelt sich um eine kulturell hoch entwickelte Zivilisation, deren wichtigstes Werkzeug die „alles durchdringende Flüssigkeit“ namens „Vril“ ist, eine außergewöhnliche Energiequelle, die sie durch Willensschulung nach Belieben kontrollieren können. Dazu gehört die Fähigkeit, Wesen und Dinge zu heilen, zu verändern und zu zerstören; insbesondere die zerstörerischen Kräfte sind ungeheuer mächtig und erlauben es einigen jungen Vril-ya-Kindern, ganze Städte auszulöschen, wenn es nötig ist. Eine gefährliche Macht, insbesondere als sich herausstellt, dass den Vril-ya die bewohnbaren unterirdischen Räume knapp werden und sie planen, die Oberfläche der Erde für sich zu beanspruchen…
„Vril“ ist die Krönung des Genres der Hohlweltliteratur, in der ein Held eine gefährliche Reise in den Untergrund unternimmt und eine überlegene Rasse entdeckt. Die Sitten und politischen Systeme dieser „Außerirdischen aus dem Weltinneren“ werden erforscht und mit den unzulänglichen Praktiken der altmodischen, verworrenen, unvollkommenen Menschheit kontrastiert. Bulwer-Lyttons Roman ist unvergleichlich, was die Tiefe seiner intellektuellen Erkundungen angeht – Untersuchungen zu einer erstaunlichen Bandbreite sozialer, politischer, wissenschaftlicher, religiöser, sprachlicher und sexueller Fragen, die durch die Handlung ermöglicht werden. Die erstmals 1871 veröffentlichte Evolutionsfantasie greift auf die Ideen des Darwinismus zurück und beschreibt eine Welt der nahen Zukunft, die durch weibliche Dominanz, körperliche Perfektion und enormen technischen Fortschritt gekennzeichnet ist. Der Roman war zu seiner Zeit äußerst populär und wird heute von zeitgenössischen Wissenschaftlern als bahnbrechender Science-Fiction-Text angesehen.
Das Buch
Zu den Leser*innen des Romans gehörten auch solche, die glaubten, dass seine Schilderung einer überlegenen unterirdischen Herrenrasse und der „Vril“ genannten Energieform zutreffend sei. Einige Theosophen, insbesondere Helena Blavatsky, William Scott-Elliot und Rudolf Steiner, nahmen an, dass das Buch (zumindest teilweise) auf okkulter Wahrheit beruhe. Ein populäres Buch, „The Morning of the Magicians“ (1960), behauptete, dass im Berlin der Vor-Nazi-Zeit eine geheime Vril-Gesellschaft existierte. Es gibt jedoch keine historischen Beweise für die Existenz einer solchen Gesellschaft. „The Coming Race“, so der ursprüngliche englische Titel von „Vril“, wurde ursprünglich Ende 1871 anonym veröffentlicht, aber Bulwer-Lytton war als Autor bekannt. Samuel Butlers „Erewhon“ wurde im März 1872 ebenfalls anonym veröffentlicht, und Butler vermutete, dass sein anfänglicher Erfolg darauf zurückzuführen war, dass es von vielen als Fortsetzung von Bulwer-Lytton zu „The Coming Race“ angesehen wurde. Als in der Ausgabe des Athenaeum vom 25. Mai 1872 bekannt wurde, dass Butler der Autor war, gingen die Verkaufszahlen um 90 Prozent zurück, da er zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt war. Sir Edward Bulwer-Lyttons warnende Erzählung über okkulte Supermächte und unterirdische Hochkulturen fasziniert die Leser*innen seit 1871. Die Idee einer überlegenen Art, die die Vernichtung der bestehenden Menschheit herbeiführen könnte, ist, insbesondere angesichts der Geschichte des 20. Jahrhunderts, eine beängstigende Vision, die Bulwer-Lytton in seinem Buch als dunkle Bedrohung entwirft. Teils frühe Science-Fiction, teils philosophisches Traktat, teils okkulter Roman – „Vril“ zieht die Leser*innen immer wieder in seinen Bann, dank seiner breiten Palette an Themen und Emotionen sowie seiner mitreißenden Spannung.
- Autor: Edward Bulwer-Lytton
- Titel: Vril
- Untertitel: Die Menschen der Zukunft
- Edition: ApeBook Classics
- Reihe: Victorian Writers
- Sprache: Deutsch
- Format: eBook
- Seitenzahl: ca. 330
- ISBN-13: 978-3-96130-424-0
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